Tischtennis auf Erfolgskurs
Die Hardfacts im Überblick
- Rekorderfolge: Die Sportunion Sparkasse Kufstein verzeichnete in den Saisonen 2022/23 und 2023/24 die erfolgreichsten Jahre ihrer Geschichte.
- Bundesligateams: Die Sektion Tischtennis startet mit drei Teams in der österreichischen Bundesliga, darunter erstmals die Herren im OberenPlayoff.
- Olympiateilnehmerinnen: Arantxa Cossio Aceves ist die Nummer Eins in Mexiko, Mariam Alhodaby die Nummer Drei in Ägypten.
- Internationale Spieler:innen: Beide Legionärinnen betonen, wie wichtig Kufstein und die Unterstützung durch Hermann Moser für ihre sportliche Entwicklung sind.
- Österreichische Staatsmeisterschaften: Kufstein wird im März 2025 Gastgeber der Staatsmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse sein.
Die SPORTUNION Sparkasse Kufstein vereint sechs sportliche Sektionen und setzt seit ihrer Gründung auf die Förderung von Breitensport und Nachwuchstalenten. Besonders im Tischtennissport zeigt sich, wie wichtig diese Kombination für nachhaltigen Erfolg ist. Mit Spieler:innen auf Spitzenniveau, darunter internationale Legionärinnen, schafft die Sektion Tischtennis ein Trainingsumfeld, das jungen Talenten in Kufstein zugutekommt.
„Ohne starke Spielpartner:innen vor Ort können sich Nachwuchsspieler:innen nicht entwickeln. Unsere Legionärinnen bringen nicht nur Erfolge, sondern stehen auch als Spielpartner:innen für unsere Jugend zur Verfügung“, betont Obmann Michael Seywald. Diese Strategie verbindet regionales Engagement mit internationalem Sportniveau und macht Kufstein zu einem attraktiven Standort im österreichischen Tischtennissport. Ein besonderer Vorteil des Tischtennissports ist seine Flexibilität bei der Teamzusammenstellung: „Mit drei oder vier Spieler:innen hat man schon eine Mannschaft. Wenn man gut vernetzt ist, lassen sich so schnell starke Teams bilden“, ergänzt Seywald. Dies erleichtert die Nachwuchsarbeit und ermöglicht es der Sportunion, auch mit begrenzten Mitteln beeindruckende Erfolge zu erzielen.
Olympia, Bundesliga und Nachwuchs: Hermann Moser und seine Mannschaften
Nach den beiden erfolgreichsten Sportjahren 2022/23 und 2023/24 sind die Ziele der Tischtennis-Sektion für die kommende Bundesligasaison klar gesteckt: Mit drei Bundesligamannschaften will der Verein in Österreich erneut überzeugen und die Erfolge im Europacup möglichst wiederholen. Ein besonderes Highlight ist die erstmalige Qualifikation der Herren für das Obere Playoff der Bundesliga. Die Mannschaft, bestehend aus jungen Talenten wie Konstantin Widauer und Lorenz Pürstinger, legt den Fokus auf das Sammeln von Erfahrungen in der obersten Spielklasse.
Die Damenmannschaft, angeführt von den Olympiateilnehmerinnen Arantxa Cossio Aceves und Mariam Alhodaby, tritt weiterhin in bewährter Formation an. Trainiert wird das Team von Andras Podpinka, einem ehemaligen Spitzenspieler, der selbst unter den Top 20 der Welt stand und als Spielertrainer enorme Erfahrung einbringt. „Unsere Erfolge und das Training auf hohem Niveau haben dazu geführt, dass immer mehr Nachwuchsspieler:innen nachgezogen sind“, erklärt Hermann Moser, der seit über zehn Jahren als Sektionsleiter tätig ist.
Von Kufstein nach Olympia: Zwei Legionärinnen auf Weltklasseniveau
Arantxa Cossio Aceves aus Mexiko und Mariam Alhodaby aus Ägypten sind die Aushängeschilder der Kufsteiner Damenmannschaft und prägen den Erfolg der Sektion maßgeblich. Arantxa nahm bereits mit 20 Jahren an den Olympischen Spielen in Paris teil und stellte sich dort einer der stärksten Spielerinnen der Welt. Ihre Leistung ist umso bemerkenswerter, da sie mit ihrer jungen Karriere auf der größten Bühne des Tischtennissports beeindruckte.
Mariam Alhodaby, die ebenfalls auf internationale Erfahrungen zurückgreifen kann, gilt als konstante Größe im Team und bringt Stabilität und Dynamik zugleich. Beide Spielerinnen trainieren auf höchstem Niveau und tragen nicht nur zu den sportlichen Erfolgen bei, sondern inspirieren auch die nächste Generation. „Sie sind ein Gewinn für Kufstein und wichtige Vorbilder für unseren Nachwuchs“, betont Moser. Durch ihre Professionalität und ihr Engagement helfen sie, die Qualität des Tischtennissports in Kufstein stetig zu verbessern.
Tischtennis-Hochburg: Kufstein zeigt Klasse
Hermann Moser, der seit über 50 Jahren aktiv im Tischtennissport ist, hat zusammen mit seiner Familie wesentlich zur Entwicklung des Sports in Kufstein beigetragen. „Tischtennis hat in Kufstein eine lange Tradition. Ich selbst spiele seit 50 Jahren, und die Anfänge des Sports in unserer Region reichen noch weiter zurück. Tischtennis war eine der ersten Sportarten, die direkt nach der Gründung unseres Vereins gespielt wurden“, berichtet Moser. Ein entscheidender Meilenstein war die Förderung seiner eigenen Kinder: „Meine Tochter hat sehr früh auf einem hohen Niveau gespielt und war Teil des Jugendnationalteams. Um sie weiter zu fördern, haben wir Spielgemeinschaften mit Fulpmes und Kirchbichl gebildet, bevor wir später eigenständig wurden.“
Auch die internationale Komponente spielte früh eine Rolle. „Mein Sohn hat eine ehemalige ungarische Nationalspielerin geheiratet. Dadurch konnten wir in der zweiten Bundesliga starten. Die Mannschaft entstand langsam, mit meiner Tochter, ihrer Schwägerin und einer weiteren Spielerin.“ Die Kombination aus familiärem Engagement und strategischer Nachwuchsarbeit hat dazu geführt, dass Kufstein heute eine der bedeutendsten Adressen im österreichischen Tischtennissport ist.
Ausblick: Österreichische Staatsmeisterschaften im März 2025
Ein weiteres sportliches Highlight steht der SPORTUNION Sparkasse Kufstein im kommenden Jahr bevor: Im März 2025 finden die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Tischtennis in der Kufstein Arena statt. „Es ist eine große Ehre, dieses Event in Kufstein auszutragen. Die Arena hat sich als Austragungsort für sportliche Großereignisse einen hervorragenden Ruf erarbeitet“, sagt Seywald. Mit Lorenz Widauer und Konstantin Pürstinger werden auch zwei heimische Talente an den Meisterschaften teilnehmen und um den Titel kämpfen. Die langfristige Vision der Sektion ist es, eine eigenständige Tiroler oder Kufsteiner Bundesliga-Mannschaft zu etablieren. „Unser langfristiges Ziel ist es, den ‚Tiroler Weg‘ zu gehen und heimische Spieler:innen auszubilden. Der sportliche Erfolg ist wichtig, aber entscheidend ist die Trainingsqualität, die wir durch unsere Legionärinnen gewährleisten können“, erklärt Moser.
Um diese Vision zu verwirklichen, wäre ein eigenes Trainingszentrum in Kufstein ein entscheidender Schritt. „Spieler:innen auf diesem Niveau müssen zweimal täglich trainieren. Das können wir in Kufstein leider nicht bieten, weshalb wir sie in Zentren wie Linz oder München schicken“, ergänzt Seywald. Mit der Kombination aus regionaler Nachwuchsarbeit, internationalem Niveau und der Austragung hochkarätiger Turniere zeigt die Sportunion Sparkasse Kufstein, wie zukunftsweisend der Tischtennissport vor Ort ist.
Statements der Olympia-Legionärinnen
Arantxa Cossio Aceves und Mariam Alhodaby, die beiden internationalen Spitzenspielerinnen der Sportunion Kufstein, berichten von ihren Erfahrungen bei den Olympischen Spielen und ihrem sportlichen Weg nach Kufstein.
„Die Erfahrung bei den Olympischen Spielen war außergewöhnlich. Die Atmosphäre in der Haupthalle war fantastisch – ich glaube, es war das erste Mal, dass ich so viele Menschen an einem Ort gesehen habe. Ich habe gegen Sofia Polcanova, die österreichische Superstarin, gespielt. Es war ziemlich schwierig für mich, weil ich so nervös war und gezittert habe. In der Halle waren 7000 Menschen. Ich habe mein Bestes gegeben, aber der Anfang war hart. In Mexiko ist Tischtennis nicht so bekannt, und es ist nicht einfach, Anerkennung zu finden. Ich wollte mich im Tischtennis verbessern, also musste ich Mexiko verlassen. Vor zwei Jahren kam ich nach Österreich. Mein Ziel ist es, weiterhin zu trainieren und mich stetig zu verbessern. Wir wollen als Team für Kufstein gut spielen. Es ist eine gute Zeit, in Kufstein zu sein – Hermann hilft uns immer und kümmert sich um uns.“ – Arantxa Cossio Aceves
„Ich bin wirklich glücklich, hier in Kufstein zu sein. Es ist mehr wie eine Familie, nicht nur ein Team. Ich bin wirklich froh, hier zu sein. In Europa zu spielen, ist meine erste Erfahrung außerhalb Ägyptens, und ich habe hier viel gelernt. Ich denke an meine Erfahrung bei den letzten Olympischen Spielen. Ich hatte mich schon für Tokio qualifiziert, aber ich konnte nicht teilnehmen. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet. Es war großartig, dort zu sein, und ich möchte das nächste Mal im Einzel antreten. Dafür muss ich noch mehr arbeiten, aber hoffentlich kann ich das schaffen.“ – Mariam Alhodaby